Habe das Buch per Zufall in einer Hotelbibliothek gelesen und bin beeindruckt: ob der Klarheit und Relevanz all des Gesagten.

Nichts davon (1997) wäre heute zurückzunehmen. Das Entscheidende für Kinder, die Schwierigkeiten in der Schule haben, ist ganz einfach: fehlende Erfolgserlebnisse und zu häufige Niederlagen vermischen sich zu einem Gebräu, das sich wie ein grauer Nebelschleier über das weitere Leben legt.

0,00001 % Helden und Loser en masse, diese Richtung hat sich noch verstärkt und Lehrer können heute nicht mehr auffangen, was TV und Medien heute mit Kindern anrichten. Wenn Eltern 4 Jobs brauchen, um alle durchzubringen, wo bleibt die Zeit für gemeinsames Spiel?

Kinder fühlen sich heute mehr noch als zur Drucklegung dieses Buches durch permanente Überforderung und Versagensängste geflutet, sie machen dicht, das Interesse z.B. an Politik ist derart rückläufig, dass jeder Politiker in Berlin zittern müsste.

Eine Sache hat mich - bei einer Vielzahl von Lösungen, Hilfestellungen für gute Schulen - besonders nachhaltig beeindruckt: allein der morgendliche Handschlag zwischen Lehrern und Schülern kann so viel bewirken: diese kleine, auch körperliche Anerkennung, die Wahrnehmung des anderen, scheint ein wirklicher positiver emotionaler Türöffner zu sein (Nordby, Oslo)+

Jahrgangsübergreifendes Lernen: wer jemandem etwas erklärt, vertieft sein Wissen mehr als wenn er es nur erzählt bekommt. Dieses Buch enthält direkt anwendbare Ratschläge, die jeder Lehrer individuell - unabhängig von institutionellen Rahmen - anwenden kann.

Kurz: Lehrer von heute sollten weniger Wissensvermittler als vielmehr Lernberater sein.