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Cargando... Zugluft : Kurzprosapor Arvo Valton
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Pertenece a las series editorialesVolk und Welt Spektrum (182)
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Schade, dass Valton außerhalb seiner Heimat Estland offensichtlich so wenig bekannt ist. Die Erzählungen, die hier gesammelt sind, sind warmherzige Menschenbeobachtungen und reichen von Satiren bis zu wehmütige Liebesgeschichten und existentielle Parabeln.
Einige Highlights:
"Der Mann mit dem grünen Rucksack" beschreibt was passiert, wenn ein Mann im Bahnhof auftaucht und anfängt, aus einem Buch vorzulesen. Äußerst besorgt, dass es um eine subversive Aktion handeln könnte, lässt die Polizei ihm bewachen, während höheren Ortes ein Komittee ins Leben berufen wird, um alles zu überprüfen und über weitere Maßnahmen zu entscheiden. Bis der Mann eines Tages genauso plötzlich wieder verschwindet.
Die dreiteilige Geschichte "Die Schlinge" erzählt, wie ein Wanderer eine große Schlinge mitten in der einsamen Steppe findet. Seine Handlungen angesichts dieses Rätsels geben Anlaß zum Sinnieren über die Bedeutung des Lebens:
"Die Schlinge war auf einem von zwanzig parallel verlaufende Wegen aufgestellt, es hätten sich also genug Möglichkeiten geboten, ihr auszuweichen. Der Mann wählte jedoch den Weg, der in die Schlinge führte. Vielleicht aus Neugier, vielleicht einer zufälligen Eingebung folgend. Oder ganz im Gegenteil -- aus Notwendigkeit: Wenn da schon so ein Gestell hingebaut war, dann diente es sicherlich den Zweck, daß jemand hineinkröche. Und der Man fühlte sich berufen."
Die Geschichte hat mich stark an Ilse Aichingers "Der Gefesselte" erinnert, wo ähnliche Themen vorkommen.
In der Titelgeschichte, "Zugluft", suchen Passanten einen kürzeren Weg zur Bushaltestelle -- mitten durch die Wohnung der Familie Saare. Der Familienvater versucht alles, um diesen Strom Einhalt zu gebieten, aber erfolglos: die Passanten sind entschlossen, auf diesem Weg zu laufen.
Andere Geschichten sind Skizzen menschlicher Träume und Wünsche: der Mann, der seine Idealfrau in der Glocken-Kaia erkennt, die hoch oben in der Kirchendachraum wohnt und die Totenglocke läutet. Oder der leidenschaftliche Angler, der mangels Teiche sein Angel ein einem Regentümpel am Straßenrand einwirft, und seine Frau, die liebevoll den nicht vorhandenen Fischfang zubereitet.