Mein Vater war Krämer; klein, kraus, rührig, mäßig und gewissenhaft; stets besorgt, nie zärtlich, zum Spaß geneigt, aber ernst gegen Dummheiten...Meine Mutter, still, fleißig, fromm, pflegte nach dem Abendessen zu lesen. Gesangbuchverse, biblische Geschichten und die Märchen von Andersen waren meine früheste Lektüre. Mit 9 geht es zum Onkel ins Pfarrhaus, ins Paradies seiner Jugend und Streiche. Seine Studien teilten sich naturgemäß in beliebte und unbeliebte. Alleine die Biografie von Wilhelm Busch ist es wert, gelesen zu werden, um seine Ideen zu verstehen.

Auch hier steht wie so oft ein Pfarrhaus im Mittelpunkt, das Soziotop für kreative Menschen. Mit 9 wird er dem Onkel zu der Pfarrei in Ebergötzen übergeben. Ist es die Hoffnung, die relative Angstfreiheit, das Gutbehandeltwerden, die Akzeptanz des Kindeswillens? Es gäbe so viele Erklärungsversuche, warum Pfarrhäuser muntere, anteilnehmende Menschen groß werden lassen. Hier aber ist es ganz einfach: Der Onkel (jetzt über 80 und frisch) war ein stattlicher Mann, ein ruhiger Naturbeobachter und äußerst milde, nur ein einziges Mal, wennschon öfters verdient, gab’s Hiebe mit einem trocknen Georginenstengel; weil Wilhelm den Dorftrottel geneckt.

Gleich bei der Ankunft schließt Wilhelm Freundschaft mit dem Sohn des Müllers, eine dauerhafte, innige Freundschaft. überhaupt, Wilhelm Busch trifft überall auf ersprießliche, ergötzliche Menschen in seiner neuen Heimat, er liest freireligiöse Texte, klimpert auf dem Klavier, liest Märchen, zeichnet, fischt Forellen und stellt Vögeln nach. Vor seinem Fenster murmelt der Bach, dicht drüben steht ein Haus, eine Schaubühne des ehelichen Zwistes, der sogenannte Hausherr spielt die Rolle des besiegten Tyrannen.

Wilhelm Busch empfiehlt: „Liebst Du herz- und sonnenwarme Prosa, lies Werther. Suchst du unverwelklichen Scherz, der wohl dauern wird, solang noch einen sinnende Stirn über dem lachenden Munde sitzt, begleite den Ritter von der Mancha auf seinen ruhmreichen Fahrten. Willst Du in einen ganzen Spiegel sehn, nicht in einer Scherbe, wie Menschen jeder Sorte sich lieben, necken, raufen, bis jeder sein ordnungsgemäßes Teil kriegt, lies Shakespeare auf. Und wenn du dann nicht wie ein heiliger Franziskus bist, sondern wenn du wohlgemut nach Hause gehst zum gutgekochten Abendschmaus und zwinkerst deiner reizenden Nachbarin zu und kannst schäkern und lustig sein, als ob sonst nichts los wäre, dann darf man dich wohl einen recht natürlichen und unbefangenen Humoristen nennen.

Dieses Buch versammelt die allseits bekannten Geschichten: - eigentlich ein Muss für alle Wilhelm Busch Fans, zum wer weiß wie oft nochmals lesen!