Wenn man Schikaneders Libretto von einem Großteil des esoterischen Überbaus befreit, bleibt eine ordentliche und spannende Geschichte übrig. Die wird hier mit wunderschönen stimmungsvollen Bildern, auf denen einiges zu entdecken ist, nacherzählt. Der Text greift immer wieder Passagen aus dem Original-Libretto auf, vor allem dann, wenn diese auf der beiligenden CD zu hören sind. Wenn man das Buch ohne Begleitmusik liest, fallen diese Zitate aber höchstens durch die etwas andere Sprache auf, kenntlich gemacht wurden sie nicht (was jetzt für mich aber auch kein Manko ist).

Die wesentlichen Auftritte sind in der Nacherzählung enthalten, allein die Königin der Nacht erscheint auf magische Weise in Sarastros Burg - hier fehlt der vorbereitende Auftritt der drei Damen.

Insgesamt finde ich diese Nacherzählung sehr gelungen.

Den Abzug gebe ich für die CD - an sich keine schlechte Aufnahme, mich persönlich hat der deutlich zu hörende Dialekt-Einfärbung des Sprechers und auch der Sänger dann mit der Zeit doch gestört. Da ich selbst das Glück hatte, in einer Zauberflötenproduktion auf der Bühne zu stehen, habe ich die Stücke natürlich noch gut im Ohr, dagegen verblasst die CD dann etwas. Gesangstechnisch habe ich an der Aufnahme aber nichts auszusetzen. ( )