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Cargando... Wider den globalen Kapitalismus: Für ein neues Denken in der Politik nach den Morden von Parispor Alain Badiou
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AB beschreibt die aggressive Vorgehensweise des globalen Kapitalismus und vor allem der Unmöglichkeit, dem Kapital ein Maß anzulegen, also ein menschliches Maß. Heute feiern nach AB nur noch Logiken von Konzernen und Kapital ihre Durchsetzung, während soziale und umweltbezogene Themen nach unten gedrängt werden.
„Langsam aber sicher setzt sich die vorherrschende Auffassung durch, dass es sich verbietet, den Kapitalismus auch nur ansatzweise zu mäßigen.“ Kapital dehnt sich nach a.D. aus, und in dem sich ausdehnt, konzentriert es sich. Er sieht die beiden Punkte Expansion und Konzentration als die Funktionsmodi des polymorphen Wesens des Kapitals.
AB erklärt die prozentuale Verteilung von Mächtigen bzw. Superreichen in der Relation zu dem weltweiten Mittelstand und den Habenichtsen sehr gut und kommt zu diesem Schluss: „Auf breiter Ebene, weit verzweigt, ist ein Siegeszug der transnationalen Unternehmen über die Souveränität der Staaten in Gang.“ (Seite 21) Konzerne bzw. Kapital geben, wenn man Glück hat, den Menschen die Identität als Erwerbstätigen auf der einen Seite und die des Konsumenten auf der anderen Seite. Er jongliert sozusagen mit diesen beiden Rollen im ureigenen Selbstinteresse.
Alain Badiou stellt im ersten Teil des Buches die Sachverhalte überzeugend dar, scheitert aber im zweiten Teil, wenn es um die Erklärung religiöser Zusammenhänge geht, die seit Jahrhunderten die Entwicklung des Nahen Ostens und von Europa prägen. Er unterschätzt die Kraft dieser Indoktrination völlig bzw. kann auch die Leistungen des Christentums bzw. europäischer Werte nicht richtig in den Geschichtszusammenhang einordnen.
Ein Fehler, der auch Karl Marx unterlaufen ist, der schrieb: „Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat.“
Man geht also davon aus, dass Religion dann unnötig wird, wenn man sich selbst gefunden und seiner selbst sicher ist. Ein fataler Fehlschluss, der Sinn im Grunde nur im Überleben/guten Leben/Wohlstand sucht, aber den größeren Sinnzusammenhang bzw. die Vermeidung der Todesangst übersieht.
Diese Vermeidung wird, unabhängig von Ausbildung oder Wohlstand immer wieder gesucht. Dazu bieten Religionen entsprechende Hilfsmittel an, deren Unlogiken meines Erachtens dringend durch eine säkulare Staatsverfassung eingezäunt werden müssen. Alle anderen Bestrebungen laufen auf eine Aushöhlung säkularer, demokratische Staaten hin.
Das Buch hat an vielen Stellen einen soziologischen Duktus, d.h. ist etwas verschwubelt, aber eine Vielzahl von treffenden Sätzen, es zeigt klassisches marxistisches Denken, eine Art Religion auch, die sich meines Erachtens endlich reformieren müsste. Und zwar auf dieses realistische, von Davila beschriebene Geschichtsbild: "Die Geschichte ist weniger eine Evolution der Menschheit als vielmehr die Entfaltung aller Facetten der Menschennatur." ( )