Der Krimi spielt in Kiel im Jahre 1909, die Stadt erlebt einen rasanten Aufschwung, die Marine ist paranoid wegen englischer Spione, und Josef Rosenbaum ist frisch versetzt nach Kiel. Sein erster Fall betrifft einen Kranführer, der angeblich von seinem Kran gefallen ist, aber kurioserweise eine Schussverletzung aufweist. Rosenbaum ermittelt, parallel dazu erstatten ein englischer und ein deutscher Marinegeheimdienstler ihren Vorgesetzten Bericht über eine missratene Aktion, die sich in der gleichen Nacht zugetragen hat.
Der Autor hat gründlich recherchiert und auf seiner Website kann man Fotos aus der Zeit sehen, die das Geschehen gut illustrieren. Es ist sein erster Roman, und das merkt man. Er überfüttert den Leser mit Hintergrundinformationen, seine Sichtweise ist überdeutlich die des 21.Jahrhunderts ( man hat immer wieder Momente von "Wie hinterher leicht vorauszusehen war..."), die Ausdrucksweise seiner Figuren passt häufig nicht zu der Zeit und dem Ort, vereinzelt stoßen Anachronismen auf, gegen Ende häufen sich Tippfehler und stehengebliebene Trümmer von Umformulierungen. Seine Versuche, ironisch zu sein, fand ich nicht witzig, und die Idee, den englischen Spion John Invest zu nennen (als Parodie auf James Bond, es gibt außerdem Miss Pelfpound als Synonym für Miss Moneypenny) nur albern. ( )