Diese Art von Touristenkrimi kauft man, weil man die Gegend bereisen will und Tipps für Sehenswertes erhofft, aber zu faul ist, einen Reiseführer zu lesen. Oder weil man weiß, dass man die Gegend nie selber bereisen wird und deshalb keine Hotelempfehlungen und sonstige praktische Tipps benötigt. Diesen Anspruch erfüllt das Buch: Land, Leute, Sitten, Gebräuche und Essen werden detailverliebt beschrieben und gnadenlos eingedeutscht für Leute, die des Französischen nicht mächtig sind. (Ich habe ernsthaft überlegt, was ich mir in der Normandie unter einem Karamellpudding vorstellen muss.)
Literarisch erwartet man für gewöhnlich auch nicht viel, aber so grottenschlecht Geschriebenes habe ich lange nicht mehr in der Hand gehabt. Kurze, hässliche Sätze wie aus einem drittklassigen Seminar für Pressetexte. Personenbeschreibungen, Rückblicke, Handlungsfetzen wie Kraut und Rüben durcheinander. Eine Unwahrscheinlichkeit jagt die nächste, ein holländisches Ehepaar hat einen Ehekrach in seiner Muttersprache, den der französische Kommissar mühelos mitverfolgt etc. Furchtbar. ( )

Falls das Schreiben für die "Autorin" ein Hobby ist, dann hoffe ich, dass sie in ihren anderen Hobbies talentierter ist! ( )