Otto Feger

"Die Angehörigen des einstigen Deutschen Reiches müssen künftig in Gedankengängen denken, die auf eine friedliche Zusammenarbeit in Europa gerchtet sind; und sie müssen Formen einer staatlichen Organisation suchen, die ihren Verhältnissen gemäß sind und am meisten entsprechen." (S. 11) Daher fordert Feger die politische Autonomie des schwäbisch-allemanischen Südwestens auf demokratischer Grundlage. Die preußisch-deutsche Geschichte des einheitlichen Machtstaates hat sich als Irrweg erwiesen. Feger sieht nun das Schwabenturn aufgefordert, sich seiner "historischen Misston zu besinnen und dem deutschen Volk einen "neuen Weg an die Weltöffentlichkeit zu weisen" (S. 229). Die "Rest-Deutschen" sollen jedoch nicht traurig über den Verlust der "schwäbischen Eidgenossenschaft" sein, aus dem "ewigen geistigen Reich der Deutschen" wolle man sich nicht lösen. - Der NS wird von Feger einer norddeutschen- u. ostdeutschen Mentalität verwandt gesehen, wesensfremd dem
schwäb.-alemann. Gebiet, so daß nach Abschüttelung der NS-Fremdherrschaft endlich die Möglichkeit zur Verwirklichung der "zutiefst demokratischen Traditionen dieser Landschaft" möglich wird.
Quelle: Cobet, Christoph [Hrsg.]: Deutschlands Erneuerung : 1945 - 1950 ; [bio-bibliogr. Dokumentation mit 433 Texten] / [Christoph Cobet]. Frankfurt am Main : Antiquariat Cobet 1985… (más)