Bei kaum einem anderen Politiker der letzten Jahre dürften konzeptionelles Denken und konkretes Handeln eine solche Einheit gebildet haben (vgl. auch von ihm "Sicherheit für und vor Deutschland", BA 7/91; A. Vogtmeier: "Egon Bahr und die deutsche Frage", BA 7/96). Seine Memoiren setzen ihren Schwerpunkt auf die Zeit der unmittelbaren Nähe zu W. Brandt, in Berlin, im Außenministerium, im Kanzleramt. Mit Selbstbewußtsein und innerer Souveränität schildert er detailreich seine Leistung in der Ost- und Deutschlandpolitik. Dabei verläßt er immer wieder die Chronologie, um Prozesse zu veranschaulichen. Er bietet eine Fülle von Neuem: z.B. die Rolle der Geheimdiplomatie und die Beurteilung von Zeitgenossen. Eine Quelle allerersten Ranges und dazu noch eine überall spannende Lektüre. (1) (Klaus Hohlfeld)