Das mathematische Werk des Cusanus ist vor allem von seinem Interesse an metaphysisch-theologischen Fragestellungen gepr gt. Denn da alles Wissen von der Welt nicht exakt sein kann, da die Welt aus Gott stammt und daher nur soweit erkannt werden kann, als Gott erkannt werden kann, der jedoch als das absolut Gro e f r uns prinzipiell nicht erkennbar ist, bleibt nur der Weg brig, anzunehmen, da die Dinge der Welt, obwohl f r uns an sich unerkennbar, durchg ngig aufeinander bezogen sind und dadurch einer mathematischen Betrachtung zug nglich werden. Nikolaus von Kues ist daher bem ht, die Trennung von (endlichem) Verstand und (auf Unendlichkeit zielender) Vernunft aufzul sen, indem er mit der Mathematik als symbolschaffender M glichkeit die Grenzen des Endlichen zum Unendlichen zu durchbrechen und geometrische Fragen zu l sen versucht. Hierbei kommt er zur Einsicht in die besondere Bedeutung des Begriffs des Unendlichen f r die Erkenntnis, und mit diesem Begriff findet er den Weg zur modernen Naturansicht der Renaissance.