Skye Wilson

Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass mich dieses Buch angesprochen hat, da ich so gar kein Fan von Fernsehformat "The Bachelor" bin. Doch die Geschichte von Kayden und Holden hat mich dennoch angesprochen.

Ihre Geschichte ist, um es kurz zu sagen, eine blutigere Variante des altbekannten Fernsehformats in einer buschigen Variante. Während beim Fernsehformat sich wohl alle Beteiligten freiwillig zu Hampelmännern machen, gehört Kayden, die Protagonistin dieser Geschichte, nicht dazu. Ihre Teilnahme kann man eher als erzwungen betrachten.

Während Kayden zwar nicht freiwillig daran teilnimmt, offenbart Holden ihr eine Alternative, sollte sie es schaffen unter die ersten 10 zu kommen. Der Aufbau des Wettkampfes der Frauen um den Platz als Gefährtin an Holdens Seite besteht aus verschiedenen Aufgaben: Kampf, Sportlichkeit, Intelligenz und Dates. Die Kämpfe können allerdings schon einmal mit dem Tod einer Teilnehmerin enden. Das wird sogar geduldet.

Kayden ist eigentlich eine sympathische und starke Protagonistin. Mir hat es gefallen, dass sie sich nicht alles gefallen lassen hat. Sie ist für ihre Überzeugungen eingetreten, auch wenn es sie in Schwierigkeiten bringt. Sie ist loyal zu den Leuten, die sie als Freunde anerkennt. Die Intrigen einiger anderer Teilnehmerinnen gehen ihr gehörig durch den Strich. Allerdings muss sie aufgrund einer sehr komplexen Situation mit ihrem Alpha häufiger mit Holden zusammenarbeiten.

Holden ist ein intelligenter, aufstrebender Alpha, dem es bestimmt ist, den Platz seines Vaters als Anführer aller Rudel Nordamerikas einzunehmen. Doch diese Machtübernahme ist mit Schwierigkeiten verbunden und Revierkämpfen. Kämpfe, die nicht immer auf diplomatischen Wegen gelöst werden können. Aufgrund des archaischen Konzepts der Gefährtenauswahl fand ich es überraschend wie lasch und versuchsweise diplomatisch Holden hier entschieden und agiert hat. Da sagte mir die etwas draufgängerische und ehrliche Sichtweise von Kayden eher zu.

Neben den Protagonisten treten ein paar sehr interessante Nebencharaktere auf. Leider lernt man diese nur sehr oberflächlich kennen, wie z.B. Faye. Faye hätte ich gerne besser kennengelernt. Ebenso Jenna, die kleine Schwester von Kayden. Aber wie die Nebencharaktere bleiben auch die Protagonisten etwas oberflächlich. Ihnen fehlt die Tiefe, etwas der Hintergrund und die Lebendigkeit. Sie wirken eher zweidimensional und an manchen Stellen schlecht durchdacht.

Die Endlösung ist interessant - von der Haupt- als auch der Nebenhandlung. Zudem finde ich es schade, dass hier nicht weiter thematisiert wurde, dass vom Schicksal bestimmte Gefährten an dem Wettkampf nicht teilnehmen dürfen. In diesem Zusammenhang hätte ich mir durchaus etwas mehr Drama gewünscht und evtl. auch einen Systemumbruch. Es wurde angedeutet, dass ein solcher Umbruch angebracht wäre, aber ein wirklicher Versuch, diesen durchzusetzen, erfolgte nicht.

Für einen Alpha agierte mir Holden auch zu zurückhalten und wenig entschlussfreudig. Er hat sich ständig von einem unter ihm stehenden Alpha auf der Nase herumtanzen lassen. Schon echt traurig.

Das Format mit der Gefährtenauswahl war schon nicht umspannen, aber dennoch finde ich es besser, wenn die Charaktere doch eher die Möglichkeit haben, selbst zu bestimmen, mit wem sie ihr Leben teilen wollen. Hier waren kamen mir zu viele politische Ränkespiele mit ins Boot, die die Geschichte etwas versalzen haben.

Eine interessante Geschichte mit interessanten Ansätzen. Allerdings ist die Umsetzung nicht mangelfrei und lässt noch Spielraum für Verbesserungen offen. Ebenso wie eine Verbesserung des Charaktersettings.

Hinweis: Das Buch habe ich als digitales Rezensionsexemplar via Booksprout im Austausch für eine ehrliche Rezension erhalten.… (más)

Ich liebe starke, selbstständige und unabhängige Protagonistinnen, die sich von ihren männlichen Kollegen nichts zu sagen lassen und ihren eigenen Weg beschreiten. Egal, wie sehr sie sich zu ihnen hingezogen fühlen. So klang die Beschreibung von „Resisting the Alpha“ von Skye Wilson für mich. Und wurde ich enttäuscht?

Auf keinen Fall. Ich fand die Geschichte wirklich toll, dass ich absichtlich etwas länger mit ihr verweilte als ich es eigentlich sollte. Einerseits, weil ich Iris und Eli wirklich sehr ins Herz geschlossen habe und mich nicht von ihnen trennen wollte und andererseits, weil ich das Ende von Band 1 absolut nicht erleben wollte. Denn leider hatte ich mit meiner Vermutung absolut recht und es zu dem Ende gekommen, was ich am meisten fürchtete. Ich hatte immer die vage Hoffnung, dass die Autorin genau diesen Weg nicht geht. Aber wo bleibt der Spaß, wenn man nicht ein paar Risiken eingeht?

Die Geschichte an sich ist spannend, auch wenn an Action nicht sehr viel passiert. Es ist aber wahnsinnig interessant, Iris und später auch Eli bei ihren Nachforschungen zu beobachten und ihre Entdeckungen zu teilen. Es gibt zwar eine Richtung, in die sich die Sache entwickeln könnte, aber andere Optionen kann man an dieser Stelle nicht ausschließen. Und das würde ich auch nicht. Denn das Ganze scheint größer zu sein, als man annimmt. Doch was genau hat es mit Iris und ihrem ursprünglichen Rudel auf sich? Das interessiert mich brennend und ich bin gespannt, was man noch entdecken und erleben wird.

Iris ist mit 11 Jahren zu einer Vollwaise geworden und seither im menschlichen Pflegesystem von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht worden. Später hat sie sich selbstständig gemacht. Da sie dem System nicht gänzlich traut und als Gestaltwandler natürlich auch ihr Geheimnis wahren muss, hat sie sich dazu entschieden Privatdetektivin zu werden. Spezialisiert hat sie sich hierbei auch noch darauf, anderen Gestaltwandlern zu helfen. So hilft sie nun einer alten Bekannten dabei, deren Schwester zu finden. Doch was sie auf ihrer Suche nach dieser entdeckt, ist größer und schlimmer als alles, was sie sich hätte vorstellen können.

Dabei lernt sie Eli kennen. Dieser ist zwar mit dem sprichwörtlichen „goldenen Löffel“ im Mund aufgewachsen, aber hat auch kein einfaches Leben gehabt. Wie Iris stellt er die Sache mit der schicksalhaften Gefährtenschaft in Frage, denn er hat das Leid gesehen, was dieses versuchen kann. Und wahrscheinlich auch erlebt. Es gibt Andeutungen aus seiner Kindheit, aber nichts Konkretes. Hoffentlich wird das noch irgendwie aufgearbeitet, damit er mit seinem Vater und seinem Halbbruder richtig Frieden schließen kann und das Kapitel mit seiner Mutter endgültig abschließen.

Die Art und Weise, wie sich die Beziehung von Eli und Iris nach und nach entwickelt, ist einfach toll. Es ist nicht zu kitschig, nicht zu dramatisch, sondern richtig schön ausgewogen. Das Verhältnis gefällt mir richtig gut. Eli erdrückt sie nicht, sondern lässt ihr Freiraum und Iris lässt sich auch nicht unterkriegen, sondern steht für sich ein. Das hat mir richtig gut gefallen, wie sich die Beziehung von erst Abneigung zu Freundschaft zu mehr entwickelte. Es war ein langsamer Prozess, aber realistisch und tiefgründiger als ich es aus anderen Geschichten kenne. Wirklich gut umgesetzt.

Die Story an sich ist sehr gut umgesetzt. Es wird nicht zu viel verraten, sondern nur angedeutet. Das Ende wird nicht überhastet, sondern sich Zeit für gelassen. Ein wirklich ausgewogenes Konzept von Spannung, Drama, Action und Liebe.

Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und die weiteren Enthüllungen, die bestimmt noch kommen werden. Doch werden sie wirklich Cyn retten können? Oder war das auch bloß eine Fassade, um mehr Leute in eine gefährliche Falle tappen zu lassen? Ich bin gespannt.… (más)