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Obras de Gisela Reller

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female

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1987 in der DDR veröffentlicht, ist dieses alphabetisch nach Autoren sortierte Buch eines meiner Lieblingsnachschlagewerke, wenn es um die Liebe bzw. Zitate darüber geht. Die Sammlerin, Gisela Reller, stellt im Vorwort fest: "Erst im achtbändigen Meyers Neuen Lexikon fand sich vor 13 DDR Jahren (also 1974) für die Liebe ein Plätzchen. Die Liebe sei, so schreibt das alphabetisch geordnete Nachschlagewerk, die historisch entstandene, gesellschaftlich bestimmte umfassendste und innigste Beziehung und Bindung zwischen Mann und Frau, die auf dem vom Geschlechtstrieb angeregten sexuell-erotischen Spannungsverhältnis zwischen den Geschlechtern beruhe."

Faszinierend ist dieses Buch, weil es 1987, in der ausgehenden DDR, vor allem auch weniger bekannte mit allseits vertrauten Schreiber/innen mixt. Wunderschöne, witzige, liebevoll gemalte Zeichnungen würzen (oft sehr erotisch) die einzelnen Textstellen. (Schön, die bei einem Mozartkopf zum Phallus mutierte Haar-Pracht)

Mein Lieblingszitat steht schon auf der ersten Seite:
Wenn ich Dich seh,
Dich, meine süße Lust,
Klopft die empörte Brust,
Wird mir so wohl und weh,
Wenn ich Dich seh. (Wilhelm Gerhard)

Köstlich das von Abraham a Sancta Clara:
Mit einem Wort, die Verliebte seind solche Gesellen, dass man ihnen hinten und vorn, oben und unten, auch auf der Seiten, ja um und um den Buchstaben N anmalen, weil die verruchte LIeb sie zu großen Narren macht.

Bettina von Arnim stellt fest:
Das soll eine närrische Eigenheit der Männer sein, dass sie dann kalt sind, wenn man sie zu sehr liebt. (süß, die Zeichnung des Schneemans auf ihr)

Für mich Unbekannte wie Gerhard Branstner formulieren:
Die Liebe ist ein Geschäft, bei dem mehr herauskommt als man hineingesteckt hat.

Zu einem gemalten Jägersmann, der seine zum Glied mutierte Flinte zielend hält, steht ein Busch:
Platonische Liebe kommt mir vor wie ein ewiges Zielen und Niemalsabdrücken.

Hanns Cibulka sagt:
Der Mensch muss lieben, um nicht zu verzweifeln.
Es wird noch ein weiter Weg sein, bis wir erkennen, dass die Liebe das Leben selber ist.

Und Karl Mundstock seziert:
Was ist Liebe? Ein abgeflimmter Leinwandstreifen, eine dünn geleierte Grammophonplatte, die breitgeplärrte Schnulze aller Schlagersänger dieser Welt.

Interessant die Aussagen Bert Brecht. Sie sind so langweilig wie er wohl als liebender Mensch & Liebhaber war:
Die Liebe muss gesondert betrachtet werden, da sie eine Produktion ist.
Aus der Liebe wird oft so viel Wesens gemacht, dass vernünftige Leute ungeduldig werden können.
Ich habe immer gehört, wenn man liebt, geht man auf Wolken, aber das Schöne ist, dass man auf der Erde geht, dem Asphalt.

Da lob ich mir den Schlegel:
Nur durch die Liebe und durch das Bewusstsein der Liebe wird der Mensch zum Menschen.
… (más)
 
Denunciada
Clu98 | Mar 28, 2023 |

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