Gunnar Decker
Autor de Hermann Hesse
Sobre El Autor
Nota de desambiguación:
(eng) Confirming that the bat book was written by the Hesse biographer.
Obras de Gunnar Decker
Ernst Barlach - Der Schwebende 1 copia
Obras relacionadas
Etiquetado
Conocimiento común
- Fecha de nacimiento
- 1965
- Género
- male
- Nacionalidad
- Germany
- Lugar de nacimiento
- Kühlungsborn, Germany
- Lugares de residencia
- Berlin, Germany
- Aviso de desambiguación
- Confirming that the bat book was written by the Hesse biographer.
Miembros
Reseñas
Premios
Estadísticas
- Obras
- 13
- También por
- 1
- Miembros
- 65
- Popularidad
- #261,994
- Valoración
- 4.3
- Reseñas
- 3
- ISBNs
- 19
- Idiomas
- 1
Hesse ist mir ein lebenslanger Begleiter, nicht das Intro zur Literatur, sondern das Herz derselben. Ich lese ihn immer wieder und kann mit jeder neuen Lektüre Neues entdecken.
Niemand hat so zutreffend über Bücher geschrieben, keiner hat so viele Rezensionen über andere Autoren verfasst, wenige Rezensenten waren behutsamer, freundlicher und erhellender. Im Grunde bin ich sogar der Meinung, dass man nur Besprechungen wirklich glauben kann von Menschen, die tatsächlich selbst Bücher verfasst haben. Kurt Tucholsky schreibt 1927 über Hesses Buchrezensionen: " Seine Buchkritiken haben zur Zeit in Deutschland kein Gegenstück. Aus jeder Buchkritik Hesses kann man etwas lernen, sehr viel sogar."
In Magie des Buches. Betrachtungen. schreibt Hesse selbst, dass man vorsichtig sein solle mit Biografien, weil sie einem den Genuss verderben, der möglich sei, wenn man den Dichter direkt im Werk aufliest.
Darf man sich also durch Gunnar Decker gleichsam aus zweiter Hand beschenken lassen?
Ja, man darf, nein, man muss. Hier wird das Netzwerk Hesse, der Kosmos seines Lebens inkl. aller Wünsche, Sehnsüchte, Erfolge und Misserfolge gesponnen, der sich gleichsam wie ein Roman liest. Spannend, mit psychologischem Tiefgang, banal auch, aber immer im mitfühlenden Respekt und Bewunderung für die Größe seiner Werke. Kein verklärter Blick also, wie ihn Hesse vielleicht gewünscht hätte, sondern ein forschender auf der Suche nach dem Antrieb auf den Pfaden der Kreativität.
Schöne Gedanken zu haben und sie niederzuschreiben heißt noch lange nicht, dass man sie auch lebt. Es kann auch bedeuten, dass man auf ihrer Spur ist, dass man sie erreichen will. Man hat bei Hesse das Gefühl, dass mit dem Nichterreichen von äußeren Zielen die inneren stetig wuchsen, eine vibrierende Bipolarität, aus der er seine Spannung und mithin auch reichlich Leiden bezog.
Hesse lebt in großen Spannweiten, die sich in Freizeit und Muse einerseits und auf der anderen Seite mit schwäbischem Fleiß und einem gewaltigen Tages-Schreib-Pensum äußeren. Er zielt mit seinen Werken mitten in Krisen und versucht, Er-Lösungen zu finden, die im Moment des Lesens eine verblüffend harmonische Wahrheit ausstrahlen. Er vermittelt auch heute noch jenes Wissen um Liebe und Leben, das weit hinter simplen Wissenserwerb reicht, er vereint Gegensätze zu neuen Gefühlen für das Leben.
Diesem Buch ist deshalb ein Wort von Walter Benjamin über Hesse als Motto vorangestellt:
Sein Schauen hält eine eigene Mitte
zwischen der Kontemplation eines Mystikers
und dem Scharfblick eines Amerikaners.
Man kann Hesse durchaus kritisieren - und die negativen Äußerungen über ihn sind auch in diesem Buch enthalten. Aber es ist das Verdienst Gunnar Deckers, in einem wirklich atemberaubend spannenden Buch gelungene Annäherungen an diese unfasslich schöne Mitte zu erreichen, gleichsam mit den Gegensätzen Hesses zu jonglieren und ihnen neu zum Leben zu verhelfen.
Peter Suhrkamp beschreibt Hesse bei seinem ersten Treffen so: Er würde gut in ein Literatencafe in Paris passen, aber auch in ein Kloster nach Tibet. Hesse bleibt zeitlebens ein Einzelgänger, der sogar seine Frauen auf Distanz hält, der seine Kommunikation gleichsam in seine Bücher verlegt und dort ein gutes Leben, das richtige Seelenleben atmet.
Schon zu Lebzeiten wurden Hesses Werke in 34 Sprachen übersetzt. Er fühlte sich in den 50ern vor allem von den Japanern verstanden, weniger von den Amerikanern. Letztere waren dann in den 60ern der Auslöser für eine umfassende Hesse-Renaissance: er wurde zum psychedelischen Flower Power Poeten, sein Eigensinn wurde zum Maßstab für eine neue Generation. Er ließ sich lt. Spiegel von den Hippies aus der Talsohle des Vergessens ziehen.
Hesse war kein Akademiker. In Tübingen arbeitet er als Lehrling in einer Buchhandlung (Heckenhauer), studiert aber intensiver als jeder Student, er lernt am Leben und auf die Frage der Wiener Universitätsbibliothek über die Zukunft der Lyrik antwortet er 1930: "Die Zukunft der Lyrik wird umso besser sein, je weniger die Universitäten sich mit ihr beschäftigen." Theatralik, Großmannssucht und blubbernde Rhetorik bleiben ihm ein Leben lang fremd zugunsten einer Poesie, die einfach, klar und hell strahlt.… (más)