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Cargando... Rote Kreuzepor Sasha Filipenko
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Tatiana Alexeyevna is 90 years old and she's losing her memory. To find her way in her Soviet-era apartment block, she resorts to painting red crosses on the doors leading back to her apartment. But she still remembers the past in vivid detail. Alexander, a young man whose life has been brutally torn in two, would like nothing better than to forget the tragic events that have brought him to Minsk. When he moves into the flat next door to Tatiana's, he's cornered by the loquacious old lady. Reluctant at first, he's soon drawn into Tatiana's life story. A story told urgently, before her memories of the Russian 20th century, and its horrors, are wiped out. The two come to recognize their own broken hearts in each other, forging an unlikely friendship, a pact against forgetting, their encounter giving rise to a new sense of hope in the future. No se han encontrado descripciones de biblioteca. |
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Google Books — Cargando... GénerosSistema Decimal Melvil (DDC)891.735Literature Literature of other languages Literature of east Indo-European and Celtic languages Russian and East Slavic languages Russian fiction 1991–Clasificación de la Biblioteca del CongresoValoraciónPromedio:
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„Rote Kreuze“ ist der erste Roman des weißrussischen Autors Sasha Filipenko, der ins Deutsche übersetzt wurde. Der Journalist und Drehbuchautor sagt im Nachwort zu seinem Roman, dass für ihn ein guter Roman nicht nur eine Geschichte erzählen soll, sondern Geschichte haben muss. Die Recherche um die Gräuel des Stalin-Regimes setzt er literarisch um und schafft es, auf nicht einmal 300 Seiten ein wichtiges Kapitel der russischen Geschichte wieder ins Bewusstsein zu rufen und den Opfern mit Tatjana Alexejewna eine Stimme zu verleihen.
Trotz ihrer Geburt in London und zahlreicher Reisen in Westeuropa, wird Tatjana Alexejewna schnell eine Anhängerin des Kommunismus als sie nach Moskau übersiedelt. Rückblickend fällt es ihr schwer nachzuvollziehen, wie sie so lange die Augen vor den untrüglichen Anzeichen des sich nähernden Krieges verschließen konnte. Sie dient ihrem Land und wird doch als Verräterin hart bestraft. Nicht die Prügel und die Entbehrungen des Straflagers sind es jedoch, die ihr zusetzen, sondern die Ungewissheit darüber, was mit ihrem Mann und ihrer Tochter geschah und vor allem das schlechte Gewissen wegen einer Kleinigkeit, einem minimalen Betrug, von dem sie hoffte, dass sie so dem Schicksal ein Schnippchen würde schlagen können. Am Ende ihres Lebens angekommen, kann sie nichts mehr beängstigen, nicht einmal mehr Gott, sollte es ihn denn geben:
„Jetzt denkt sich Gott, dieser von mir erdachte Gott, für mich Alzheimer aus, weil er Angst hat! Er hat Angst mir in die Augen zu schauen! Er will, dass ich alles vergesse.“
Vergessen und Erinnern sind die zentralen Themen des Romans. Nicht nur die alte Dame, sondern auch der junge Nachbar kann und will vor der Erinnerung nicht davonlaufen. Alexanders Los ist zwar gänzlich anders gelagert, aber auch er hadert mit unabwendbaren Entscheidungen einer übermenschlichen Macht, denen er jedoch alles Menschenmögliche entgegensetzt.
Neben der historischen Relevanz des Themas begeisterte mich Filipenko mit unzähligen wundervollen, treffsicheren Formulierungen, die das Lesen zu einem Fest machen. Auch vermeintliche Nebensächlichkeiten wie die wiederholten Verbindungen von Handlung mit Musik - wie etwa Tschaikowskys 5. Symphonie, die nach Tatjana Alexejewnas Empfinden die ganze Dramatik der russischen Geschichte widerspiegelt – man mag sich die Stücke sofort anhören, um noch mehr in die Handlung einzutauchen als man das ohnehin schon tut.
Ein Roman, bei dem einfach alles stimmt – schon jetzt eins der Highlights 2020. ( )