Mit seinem Worpswede-Roman "Konzert ohne Dichter" gelang Klaus Modick sein erster Bestseller-Erfolg. Da ist es nicht weiter erstaunlich, dass sein Verlag den Sammelband mit Zeitungs-, Zeitschriften- und Hörfunkbeiträgen Modicks aus den Jahren 1986-2012 in Titel und Cover an den Erfolgsroman von 2015 anlehnt, obwohl der kleine Essay zur Entstehungsgeschichte von "Konzert ohne Dichter" nur einer von 23 Beiträgen des Bandes ist. Die übrigen Essays und Glossen gelten anderen Werken des Autors, vor allem aber anderen Autoren, die für Modick auf unterschiedliche Weise Vorbildfunktion haben, sowie Fragen der Literatur im weitesten Sinn, von Problemen des Übersetzens bis zu letzten Dichterworten. Die Beiträge sind durchweg temperamentvoll und farbig geschrieben und anregend und oft auch amüsant zu lesen. Trotz der generell schlechten Nutzungsprognose solcher Essaysammlungen kann der Band als Interpretationshilfe zum Erzählwerk Modicks zumindest gröe︢ren Bibliotheken empfohlen werden