"Das Blut der anderen" ("Le Sang des Autres") ist ein Roman der französischen existenzialistischen Philosophin und Schriftstellerin Simone de Beauvoir, der 1945 veröffentlicht wurde. Der Roman spielt während des Zweiten Weltkriegs und dreht sich um das Leben von Jean Blomart, einem jungen Philosophiestudenten, und seine turbulente Liebesbeziehung zu Hélène, einer glühenden Kommunistin.

Die Geschichte erforscht Jeans innere Kämpfe und moralische Dilemmata, während er sich mit Fragen der persönlichen Verantwortung, des politischen Engagements und der Auswirkungen seiner Entscheidungen auf das Leben anderer auseinandersetzt. Jean ist zunächst unpolitisch, aber seine Sichtweise ändert sich, als er den Aufstieg des Faschismus miterlebt und sich in der französischen Résistance engagiert.

Hélène, die leidenschaftlich für ihre politischen Überzeugungen eintritt, verkörpert das Engagement für eine Sache, das Jean zunächst fehlt. Der Roman vertieft die komplexe Beziehung der beiden und erforscht Themen wie Liebe, Aufopferung und die ethischen Herausforderungen, die das politische Engagement in Kriegszeiten mit sich bringt.

Simone de Beauvoir untersucht in "Das Blut der Anderen" die Verflechtung des individuellen Lebens mit dem breiteren politischen und sozialen Kontext. Die Erzählung wirft Fragen nach existenzieller Freiheit, moralischer Verantwortung und den Auswirkungen der politischen Ideologie auf persönliche Beziehungen auf. Der Roman gilt als ein bedeutendes Werk in de Beauvoirs literarischem Schaffen, das ihre philosophischen Anliegen widerspiegelt und eine nachdenklich stimmende Erkundung des menschlichen Handelns und Engagements im Angesicht historischer und politischer Umwälzungen darstellt.