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Doris Weber

Autor de Hass in der Seele

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WEBER, Doris
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Lebendigkeit, Kreativität und Liebesfähigkeit sind die wesentlichen Dimensionen, um das sich das Werk Arno Grüns dreht. Tatsächlich macht uns eine Triebfeder des ur-eigenen Selbst ungeheuere Angst: unsere eigene Lebendigkeit und die Chance, sich vorbehaltslos selbst zu verwirklichen. Arno Grün trauert um Menschen, die ihr Herz in Kälte und Hass halten, obwohl dahinter so viel Freude und Begeisterung schlummern. Die Anpassung an falsche Götter außer dem Selbst, falsche Heldenverehrung, all dies sind Hemmer der eigenen lebendigen Kraft.

Wegführen von der Pose, den Schauspielern und all jenen Rollen, die uns andere aufdrängen wollen, denen wir nacheifern, so sieht Grün eine originäre Stärke reifen: die Realisierung eigener Kraft und Ursprünglichkeit, das Anerkennen auch der Schwäche. Dies führt zur inneren Größe und Wachstum des Menschlichen. Liebe und Mitgefühl sind keine Auslaufmodelle, sondern die einzige menschliche Währung überhaupt. Zynismus und Besserwisser haben kein Platz in dieser Welt, aber Verstehen, Mitleiden, Erkennen, dem Stellen des eigenen Bösen sind Aktivposten des Selbst.

"Der Fremde in uns ist der Teil von uns, der uns am meisten eigen ist. Dafür gab es früher kein Echo: weil dieser Teil aus irgendeinem Grund von den Eltern, den Erwachsenen, die uns umgeben, nicht angenommen wurde." Genau dieser Teil in uns erzeugt Hass und Projektionsflächen, er sorgt dafür, dass wir hasserfüllt jene Dinge weitergeben, die uns angetan wurden. Wenn Eltern ihre Kinder so lieben wie sie sind - z.b. in primitiven Gesellschaften - ist die Vielfalt von Persönlichkeiten breiter gefächert als in limitierenden, strengen Umgebungen. Zurückgedrängte Persönlichkeiten suchen sich hasserfüllte Umwege mit Terrorausbrüchen, direkt oder indirekt. "Hass führt immer zum Terror gegen das Menschsein."

Dass sich diese Wege der Unterdrückung eigener Ängste vielfach Bahnen verschaffen, zeigt dieses Buch in klarer Weise. Es drängt in posenhafter, manipulierwütiger Weise nach außen, ganz direkt wie bei AH oder aber heute in Form von Produkten, deren schlechte Nutzen im Grunde eine Komposition aus Hass darstellt, der Menschen gefügig, abhängig und einsam macht, sie im gleichen Fadenkreuz der Verachtung auffängt und festnagelt. Kinder, die nicht erfolgsorientiert, sondern spielerisch denken, zeichnen ein differenziertes Bild ihrer Eltern. Erfolgsorientierte Kinder jedoch umreißen Klischees ihrer Eltern, verhärtet, brutal und lieblos außenorientiert. Die alleinige Fokussierung auf Wettbewerb und Erfolg scheint Erwachsene zu begünstigen, die sich in aggressiver Weise diesem Erfolg unterordnen, das Lebendige zwar als Idealbild (z.B. in Werbung etc.) zeigen müssen, es aber abgrundtief hassen.

Dieses Buch zeichnet u.a. ein differenziertes Bild der Neuen Bundesländer bzw. skizziert den dort existierenden Hass auf das Fremde, aber auch die Kreativität der stattgefundenen Revolution. Die Menschen, die dies geschafft haben, existieren immer noch, meint Grün, aber sie haben nach dem Mauerfall aufgehört zu führen. Kohl etc., der Posenreiter, hat die Macht übernommen, und alle, die in sich nichts gefühlt haben, folgten diesem Bild der blühenden Landschaften gerne, ohne zu sehen, dass von außen nichts kommt, sondern nur von innen, vom Selbst her Neues entstehen kann.

Ein hervorragendes Gespräch um eines der wichtigsten Themen überhaupt, ein Erkenntnis- und Entwicklungsgewinn für eigene Lebendigkeit ohne Hass.
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Clu98 | Apr 25, 2023 |

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