Karin Irshaid

Der junge Anwalt Robert lernt zufällig die geheimnisvolle Judith kennen und ist wie verzaubert von ihr, kaum noch zum Alltagsleben fähig. Im Folgenden unternimmt er mit seiner Mutter, einer Menschenrechtsaktivistin, eine Reise nach Palästina. Das Buch verwebt die Identitätskrise und den Nahostkonflikt überraschend. Dass die Autorin Lyrikerin ist, merkt man der Sprache an. Ein schönes Buch, das diesen endlosen Konflikt klug betrachtet.
„ Lass nur mal die Namen weg und stell dir vor, ein Volk A dringt ein in das Land eines Volkes B. A vertreibt das Volk B, verjagt es mit Gewalt aus seinen Häusern und vertreibt es aus seinen Städten, Dörfern und Ländereien, nimmt ihnen ihr Wasser, drängt das Volk zusammen auf einen kläglichen Rest ihres einstigen Landes, besetzt auch noch diesen Rest mit Gewalt und sorgt in dem verbliebenen Teil für menschenunwürdige Zustände. Wehrt sich Volk B so klagt Volk A, dass es nicht in Ruhe und Frieden leben kann“. So lässt die Autorin einen alten Palästinenser sprechen und wenn es vll. auch nicht die ganze Geschichte ist, so doch ein sehr wahrer Kern.… (más)