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Obras de Arno Gruen

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Conocimiento común

Nombre canónico
Gruen, Arno
Fecha de nacimiento
1923-05-16
Fecha de fallecimiento
2015-10-20
Género
male
Nacionalidad
Schweiz
Lugar de nacimiento
Berlin, Deutschland
Lugar de fallecimiento
Zürich, Zürich, Schweiz
Lugares de residencia
New York, New York, USA
Zürich, Zürich, Schweiz
Ocupaciones
Psychologe
Psychoanalytiker
Biografía breve
Dr. Arno Gruen was born in Berlin in 1923 and emigrated to the United States as a child in 1936. After completing his graduate studies in psychology at New York University, he trained in psychoanalysis under Theodor Reik. Dr. Gruen has held many teaching posts, including seventeen years as professor of psychology at Rutgers University. Since 1979 he has lived and practiced in Switzerland. Widely published in German, his groundbreaking first book to be released in English, The Betrayal of the Self, was published by Grove Press in 1988.

http://www.arnogruen.net

Arno Gruen was born in Berlin in 1923. He emigrated with his parents to the USA in 1936. He studied psychology and attained a doctorate as a psychoanalyst under Theodor Reik in 1961. He held numerous posts at diverse universities and clinics. Among his many posts, he was professor in neurology research at the medical faculty of Cornell University and held a professorship of psychology at Rutgers University in New Jersey. In 1958 he headed a psychotherapeutic clinic and later the psychology ward of a children’s clinic in Harlem. In 1979 he returned to Europe and has lived and worked in Zurich since. Today he is still practices as a psychoanalyst in Zurich. He regularly publishes in numerous journals and newspapers and is a representative of Humanistic Psychology.

Arno Gruen mirrors society. He believes that an authoritarian upbringing can have severe consequences. If parents fail to show their children counterbalancing tenderness, an unsatisfied need for tenderness remains. This need, however, cannot be admitted. Obedience towards authority promises redemption, violence is experienced as strength, compassion is experienced as a weakness.

Literature: The Betrayal of the Self, 1988; The Insanity of Normality,1992; Der Verlust des Mitgefühls Über die Politik der Gleichgültigkeit (The Loss of Compassion), 1997; Der Fremde in uns, (The Stranger Within Us), 2000; Der Kampf um die Demokratie. Der Extremismus, die Gewalt und der Terror (The Struggle for Democracy: extremism, violence and terror), 2002; Verratene Liebe – Falsche Götter (Betrayed Love/ False Gods), 2003).

http://www.150jahre.ethz.ch/program/o...

Miembros

Reseñas

Lebendigkeit, Kreativität und Liebesfähigkeit sind die wesentlichen Dimensionen, um das sich das Werk Arno Grüns dreht. Tatsächlich macht uns eine Triebfeder des ur-eigenen Selbst ungeheuere Angst: unsere eigene Lebendigkeit und die Chance, sich vorbehaltslos selbst zu verwirklichen. Arno Grün trauert um Menschen, die ihr Herz in Kälte und Hass halten, obwohl dahinter so viel Freude und Begeisterung schlummern. Die Anpassung an falsche Götter außer dem Selbst, falsche Heldenverehrung, all dies sind Hemmer der eigenen lebendigen Kraft.

Wegführen von der Pose, den Schauspielern und all jenen Rollen, die uns andere aufdrängen wollen, denen wir nacheifern, so sieht Grün eine originäre Stärke reifen: die Realisierung eigener Kraft und Ursprünglichkeit, das Anerkennen auch der Schwäche. Dies führt zur inneren Größe und Wachstum des Menschlichen. Liebe und Mitgefühl sind keine Auslaufmodelle, sondern die einzige menschliche Währung überhaupt. Zynismus und Besserwisser haben kein Platz in dieser Welt, aber Verstehen, Mitleiden, Erkennen, dem Stellen des eigenen Bösen sind Aktivposten des Selbst.

"Der Fremde in uns ist der Teil von uns, der uns am meisten eigen ist. Dafür gab es früher kein Echo: weil dieser Teil aus irgendeinem Grund von den Eltern, den Erwachsenen, die uns umgeben, nicht angenommen wurde." Genau dieser Teil in uns erzeugt Hass und Projektionsflächen, er sorgt dafür, dass wir hasserfüllt jene Dinge weitergeben, die uns angetan wurden. Wenn Eltern ihre Kinder so lieben wie sie sind - z.b. in primitiven Gesellschaften - ist die Vielfalt von Persönlichkeiten breiter gefächert als in limitierenden, strengen Umgebungen. Zurückgedrängte Persönlichkeiten suchen sich hasserfüllte Umwege mit Terrorausbrüchen, direkt oder indirekt. "Hass führt immer zum Terror gegen das Menschsein."

Dass sich diese Wege der Unterdrückung eigener Ängste vielfach Bahnen verschaffen, zeigt dieses Buch in klarer Weise. Es drängt in posenhafter, manipulierwütiger Weise nach außen, ganz direkt wie bei AH oder aber heute in Form von Produkten, deren schlechte Nutzen im Grunde eine Komposition aus Hass darstellt, der Menschen gefügig, abhängig und einsam macht, sie im gleichen Fadenkreuz der Verachtung auffängt und festnagelt. Kinder, die nicht erfolgsorientiert, sondern spielerisch denken, zeichnen ein differenziertes Bild ihrer Eltern. Erfolgsorientierte Kinder jedoch umreißen Klischees ihrer Eltern, verhärtet, brutal und lieblos außenorientiert. Die alleinige Fokussierung auf Wettbewerb und Erfolg scheint Erwachsene zu begünstigen, die sich in aggressiver Weise diesem Erfolg unterordnen, das Lebendige zwar als Idealbild (z.B. in Werbung etc.) zeigen müssen, es aber abgrundtief hassen.

Dieses Buch zeichnet u.a. ein differenziertes Bild der Neuen Bundesländer bzw. skizziert den dort existierenden Hass auf das Fremde, aber auch die Kreativität der stattgefundenen Revolution. Die Menschen, die dies geschafft haben, existieren immer noch, meint Grün, aber sie haben nach dem Mauerfall aufgehört zu führen. Kohl etc., der Posenreiter, hat die Macht übernommen, und alle, die in sich nichts gefühlt haben, folgten diesem Bild der blühenden Landschaften gerne, ohne zu sehen, dass von außen nichts kommt, sondern nur von innen, vom Selbst her Neues entstehen kann.

Ein hervorragendes Gespräch um eines der wichtigsten Themen überhaupt, ein Erkenntnis- und Entwicklungsgewinn für eigene Lebendigkeit ohne Hass.
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Denunciada
Clu98 | Apr 25, 2023 |
Wenn man so will, war Hitler die Katharsis der traditionellen Erziehung, in der Kindern jahrhundertelang vor allem der Willen gebrochen wurde. Dieser Erziehungsstil war bis vor kurzem noch gang und gäbe. Arno Grün analysiert in diesem Buch, woher - im Vergleich mit Leidensgeschichten von Patienten - bei den Nazi-Größen die großen Verletzungen herrühren: Sie stammen aus der Zerstörung der kindlichen Empathie.

Gruen sieht Empathie (Mitgefühl) als die Schranke zur Unmenschlichkeit, sie ist der Kern unseres Menschseins, das Fundament von Moral und Gewissen. Aus den Biographien von Hitler etc. analysiert er, dass in deren Erziehung jeder Ausdruck von Schmerz oder Leid nicht erlaubt war.

Verletzlichkeit wird so zum Fremden in einem Selbst, sie stirbt ab und wird auch anderen nicht mehr geschenkt, man wird gefühllos. Für Gruen ist Empathie konstituierend für das Menschsein, nicht so sehr die Triebnatur gemäß Freud. Er sieht vor allem die Notwendigkeit einer stimmigen Erziehung, nicht ohne Reibung notwendigerweise, aber mit liebevolleren sanfteren Übergängen und Entwicklungsstadien von Kindern.

Gruen argumentiert stimmig und sieht den Typus mit fehlender Empathie auch heute vorne: unsere Ellbogengesellschaft benötigt vor allem diese Charaktere. Aber sind sie natürlich, sozusagen gottgegeben in unserer Gesellschaft? Nein, wir haben m.E. die Kooperation, das Mitgefühl nur verlernt.
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Denunciada
Clu98 | Apr 1, 2023 |
Der Mensch denkt prinzipiell in den Polen mitfühlend, emphatisch und kognitiv, egozentrisch.

Arno Grün arbeitet diese Unterschiede bzw. die schiefe Ebene dieser Pole und die damit verbundenen Problem heraus.

Man möchte die dem Leben zugrunde liegende Unsicherheit übertrumpfen durch Sicherheiten, durch Macht, Ruhm und Geltung.

Die Verletzung des Todes, die Möglichkeit des Schiffbruchs wird ausgesperrt.

Es entstehen in der Folge äußere Panzer, die irgendwann nach innen wirken und reine Statuen, Sprechblasen und kalte Herzen zementieren.

Neben der Habgier als sicherheitsmäßiger Absicherung ist die Sucht nach Geltung, Macht und Darstellung noch trunkener und verzehrender.

Unsicherheit und Angst, Verletzlichkeit und Hilflosigkeit werden ausgeblendet. Sie sind Schwächen, werden verneint, sie sind weiblich.

Immer tiefer treibt uns die Konkurrenzwirtschaft in diese kalten Panzer.

Arno Grün beschreibt alle Bewussteins-, Trieb- und Handlungsebenen: erschreckend wahrhaftig und brutal realistisch sezierend.

Die Angst, dass man versagt, wächst unbewusst exponentiell je stärker man die Angst negiert und Panzer um sich wickelt.

Das Ur-Eigene wird zum Fremden, zum Feind, den man in der Folge in anderen Menschen angreift und lustvoll zerstört.

Dieser Ursprung aller Hassgefühle ist ein brutales, kaltes Gefängnis.

Die dramatsich wachsende Angst in kapitalistischen Gesellschaften vor Statusverlust, Arbeit und Demütigungen drängen immer mehr Menschen dazu, andere Menschen als Feinde zu finden, um sich vom Selbst-Hass zu befreien.

Besonders Kinder sind dieser Angstspirale ausgeliefert, da die Eltern im brutalen Wettbewerb stehend keine zugrundelegenden Basisgefühle mehr schaffen können, die das Menschsein jenseits von Konkurrenz und Angriff gründen.

Arno Gruen beschreibt die Lösungswege:

Man kann sich selbst nur befreien, indem man dem anderen hilft, sich emphatisch öffnet.

Liebe - und nicht Profit, Größe oder Leistung - ist das entscheidende Merkmal unserer Evolution. (S173)

Es gilt das Primat der Wirtschaft zu durchbrechen und das Sein wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

Die Lösung: seine eigenen Schwächen und Schiffbrüche annehmen, die der anderen mitfühlsam mittragen - dies würde es ermöglichen, uns selbst wieder zu lieben und andere ebenso, eine naturgemäße Balance zwischen empathischem und selbstorientiertem Verhalten zu finden.

Die Welt gerät aus den Fugen, in uns und außerhalb, wenn uns diese Balance nicht mehr gelingt.

Dieses Buch liest man atemlos, zustimmend - eine zuschlagende Axt für das gefrorene Meer in uns!
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Zur Gewalt neigende Extremisten lehnen ihre eigene Menschlichkeit ab, weil sie einst (in der Kindheit) zur unmittelbaren Bedrohung wurde. Deshalb suchen sie einen Anderen, der seine Menschlichkeit offen nach außen trägt, ein Feindbild und finden so einen Weg, die eigene abgelegte Menschlichkeit weiter zu bekämpfen. Solche Menschen beschwören .... rückhaltlos den Gehorsam zur Autorität. Zeit ihres Lebens kämpfen sie deswegen gegen einen Feind außerhalb ihrer selbst. Sie befinden sich in einem permanenten Kriegszustand. (S. 145)

Diese Menschen sind ideale Träger einer Profiteurwirtschaft der Reichen, mit Thatcher und Reagan erlebten sie eine Initialzündung, deren weitere Party seit dem Ende des Kommunismus andauert. Charles Moore, ein ehem. Chefredakteur britischer konservativer Zeitungen, schreibt: Fast alle arbeiten heute härter, leben unsicherer, damit wenige im Reichtum schwimmen. Die Demokratie, die den Leuten dienen sollte, füllt die Taschen von Bankern, Zeitungsbaronen und anderen Milliardären. (S. 148)
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Denunciada
Clu98 | Mar 10, 2023 |
Selbstverständlich müssen wir gehorsam sein, als Kind und Heranwachsende sind wir darauf angewiesen bestimmte Regeln zu erlernen, um überleben zu können. Je vertrauensvoller andere in dieser Zeit mit uns umgehen, umso mehr können wir die Grenzen zwischen richtigem und falschen Gehorsam unterscheiden. Kulturgeschichtlich kommen wir aus der religiösen Unterdrückung, die völligen Gehorsam forderte.

Erst vor einem Wimpernschlag der Geschichte sind wir so frei geworden, nicht mehr als Sklaven oder als Untergebene leben zu müssen.

Gehorsam gewesen zu sein in den Jagdgruppen der Urzeit, war sinnvoll, weil andere mehr Erfahrung hatten.

In Zeiten der Demokratie gehorsam zu sein, heißt eben nicht, nach der Wahl zuzusehen was passiert bzw. beschlossen wird, sondern bedeutet, in alle Willensbildungsprozesse eingreifen zu können. Unser Staat verlangt in diesem Sinne aktuell zu viel Gehorsam, ja er ächtet Teilgruppen sogar als 'Pack'. Ein unerträglicher Zustand.

Niemand kann sich von den Fesseln des Irrational-Subjektiven befreien, das Unbewusste durchzieht das Menschsein auf seine ureigene Weise. In Deutschland leisten über 90 % der Bürger aktuell einer gewissen Ideologie Gehorsam, deren blinde Flecken morgen die Probleme der Welt darstellen werden.

'Aus diesen Gründen muss der Kampf gegen den Gehorsam nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit den Gefühlen, die dem verblendeten Gehorsam zuwiderlaufen, ausgetragen werden.'

Blinder Gehorsam ist destruktiv. Er grenzt das Denken ein verneint die Realität. Richtig verstandener Gehorsam sich selbst gegenüber und dem Nächsten ist skeptisch angebrachte Menschenwürde allen gegenüber, nicht aber Intoleranten und Ideologiekriegern.
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Denunciada
Clu98 | Mar 2, 2023 |

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