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Dorothee Elmiger

Autor de Invitation to the Bold of Heart

3 Obras 88 Miembros 3 Reseñas

Sobre El Autor

Incluye el nombre: Dorothee Elmiger

Créditos de la imagen: Dorothee Elmiger, Leipzig Bookfair 2014 By Lesekreis - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31648463

Obras de Dorothee Elmiger

Aus der Zuckerfabrik (2020) 31 copias
Schlafgänger (2014) 21 copias

Etiquetado

Conocimiento común

Fecha de nacimiento
1985
Género
female
Nacionalidad
Schweiz
País (para mapa)
Switzerland
Lugar de nacimiento
Wetzikon, Zürich, Schweiz
Lugares de residencia
Zürich, Zürich, Schweiz
Ocupaciones
Schriftstellerin
Premios y honores
Erich-Fried-Preis (2015)

Miembros

Reseñas

Das Buch wird ja sehr unterschiedlich bewertet: Die Kritik lobt es, die Leser:innen eher nicht.
Ich konnte es zumindest gut lesen. Es ist kein eigentlicher Roman, sondern ein assoziativer Gedankenstrom, als würde man ein Tagebuch lesen oder mehr noch, jemandem beim Denken zuhören. Die Autorin kommt von einem zum anderen, ungeordnet, manchmal mit überraschenden Verbindungen. Das fand ich nicht schlecht, zumal das für mich wahrnehmbare Thema „Bedürfnis“ gut herauskam. Was sind Bedürfnisse und Wünsche, wie kann man sie erfüllen? Dafür gehen die Menschen seltsame Wege. Der titelgebende Zucker ist ja der reine Luxus, hat keinen Nährwert, ist eigentlich ungesund. So steht er als Symbol für Bedürfen und Begehren. Denn die Menschen begehren, wohl wissend – oder vielleicht auch nicht - dass das Objekt der Begierde nicht gut tut und der Weg das Objekt zu erlangen nicht gut ist. So habe ich das verstanden und dann liest sich das schon interessant, weil dann alles, der Lottogewinn, Sklaverei, Rassismus, Krankheit (Ellen West) sich einordnen lässt in diesen Weg von Wünschen, Begehren, Bedürfen – ein Bedürfen, das letztendlich unerfüllt bleibt oder dessen Erfüllung keine langfristige Erlösung bringt.
Insofern ja, ich fands gar nicht schlecht. Lesen konnte ich es gut. Was mich ein wenig nervt, sind die Passagen in Fremdsprachen (Französisch und Englisch). Mittlerweile wird nirgends mehr etwas übersetzt, da wir ja alle so polyglott sind. Das finde ich anmaßend, denn es gibt genügend Leser:innen, die keine dieser Sprachen sprechen und dennoch gern das Buch verstehen würden. An einer Stelle schreibt ja die Autorin sogar selbst, dass sie kein Französisch kann. Kann man denn fremdsprachliche Passagen nicht in einer Fußnote übersetzen? Das ganze Buch atmet etwas bildungsbürgerliche Arroganz, wir können alle viele Sprachen, wir verstehen jede Anspielung, wir kennen uns auf der ganzen Welt aus, wir können auch die schwierigsten Texte lesen. Damit wird eine Ingroup adressiert und eine Outgroup wird ausgeschlossen. Wenn man das will….
Trotzdem bewerte ich das Buch gut, weil ich es gern gelesen habe und viele der Punkte meine Gedanken angeregt haben. Ich habe sogar einiges im Internet nachgeschlagen und war geistig stets angeregt durch die Lektüre.
… (más)
½
 
Denunciada
Wassilissa | otra reseña | Sep 22, 2021 |
„Wenn ich meine Hefte und Kopien durchblättere, die Abbildungen, Schemata und Fotografien, wenn ich die im Verlauf der vergangenen Monate erstellten Dateien öffne, sehe ich keinen Pfad, keine sich an den Rändern überlagernden, aufeinander hinweisenden Bilder, Illuminationen, sondern einen Platz, einen Punkt, von dem ich vor vier oder fünf Jahren ausgegangen bin; seither habe ich alles, was mir in die Hände fiel, alles, was ich so sah, das in einem Zusammenhang mit diesem ersten Ort zu stehen schien, dorthin zurückgetragen und vorläufig abgestellt auf diesem weitläufigen Platz.“ (Zitat Pos. 45)

Inhalt
Eine Ich-Figur, Schriftstellerin, sieht einen Dokumentarfilm über den ersten Schweizer Lottomillionär Werner Bruni und eine Szene, eine Versteigerung, ist einer der Auslöser für viele Fragen, die sich daraus ergeben. Der symbolische Gang durch ein Gestrüpp, am Beginn und am Ende des Buches steht für die immer neuen Verästelungen und Themen, die in Fragmenten auftauchen, durch neue Gedankenverbindungen unterbrochen und dann später irgendwann weitergeführt werden. Daraus ergibt sich ein vielfältiges Mosaik aus Themen und Fragen unserer Gesellschaft und Zeit.

Thema und Genre
An einer Stelle des Buches stellt die Ich-Figur fest, ihr Buch sei kein Roman, sondern ein Recherchebericht. Es geht um Zucker, als Metapher für Gier, Ausbeutung aus wirtschaftlichen Gründen, Geldgier, aber auch für Gier im Sinne von Begierde, die Sehnsucht nach Süßem, nach Liebe.

Handlung und Schreibstil
Es sind Fragmente, Geschichten, die zwischen den Jahrhunderten pendeln, Szenen und Auszüge aus Biografien, aus bekannten literarischen Werken, teilweise neu gedeutet und neu verknüpft. Von der Schweiz an die amerikanische Ostküste, mit Max Frisch nach Montauk, nach Port-au-Prince, zu den Sklaven auf den Zuckerplantagen auf Haiti, führt die Reise kreuz und quer, dokumentiert durch Notizen der Recherchen in Bibliotheken, dazwischen Tagebucheinträge, manchmal nur in Stichworten, Textauszüge und Originalzitate in mehreren Sprachen, die sich immer wieder neu um den Grundbegriff „Zucker“ ergeben, ohne Ordnung und dennoch irgendwie geordnet. „Jetzt alles noch einmal revidieren: Zu allen Dingen ein letztes Mal zurückkehren, sie ins Licht halten, befragen.“ (Zitat Pos. 2690)
Eine literarische Achterbahnfahrt, manchmal episch schildernd, langsam sich steigernd, dann atemlos rasch, Satzteile, Ereignisse über Zeilen aneinandergereiht, weil ja auch in der Realität viele Dinge immer gleichzeitig geschehen, dazu kommen noch die sich dazu aufdrängenden Überlegungen und genau so will die Ich-Figur es auch erzählen. Das Ende?
„Aber wenn du glaubst, es gebe ein Ende, dann täuschst du dich.“ (Zitat Pos. 2529)

Fazit
Ein ungewöhnliches Buch, das eine der Facetten der aktuellen Gegenwartsliteratur zeigt, komplexe Themen, kritische Fragen unserer Zeit in eine neue Form des Erzählens gebracht. Keine leichte Lektüre, aber gerade wegen dieser sprunghaften Gedankenläufe, der unvorhersehbaren, breit gefächerten Geschichtenfragmente interessant und packend und nach einem ersten erstaunten, etwas verwirrten Innehalten las ich mit neugieriger Begeisterung weiter, gespannt, wohin mich die nächste Seite führen würde.
… (más)
 
Denunciada
Circlestonesbooks | otra reseña | Oct 6, 2020 |
Irgendwo tief im europäischen Wald begegnen sie sich. Grenzgänger, Schmugglerinnen, Flüchtlinge, Arbeiterinnen, Asylbewerber, Kontrolleure, Künstlerinnen, Instrumentalistinnen, Schauspieler, Journalisten, Stipendiaten, Logistiker, Studentinnen, Geister. Sie kommen von überall. Sie alle sind Stellvertreter unserer Zeit, und sie führen ein Gespräch. Über Herkunft und Gerechtigkeit, über Körper und Staat, Import und Export, Heimat und Migration, über Glück, Musik und den Tod.

Dorothee Elmiger hat einen Roman geschrieben, der die brisanten Fragen unserer Gegenwart ausleuchtet. Und sie findet dafür eine Sprache, wie sie zuvor in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur noch nicht zu hören war.… (más)
 
Denunciada
dls_nowo | Feb 5, 2016 |

Listas

Premios

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Estadísticas

Obras
3
Miembros
88
Popularidad
#209,356
Valoración
½ 2.6
Reseñas
3
ISBNs
18
Idiomas
4

Tablas y Gráficos