In ihrem neuen Buch geht die mit dem Thema Goethe vertraute Literaturwissenschaftlerin (vgl. BA 7/01, BA 12/03, BA 12/05), erstmals den Lebenswegen der 3 Enkel nach. Der Leser erfährt von einem liebevollen und sorgenden Großvater im Haus am Frauenplan, der für die Enkel zum Mittelpunkt wurde. Er erfährt von einer Schwiegertochter Ottilie, die nicht zu seinem Sohn August passen konnte, die wechselnde Liebschaften hatte, auch finanziell ihr Leben nie in den Griff bekam. Die Enkelin Alma starb bereits mit 16 Jahren. Die Brüder hatten zwar Begabungen - der homosexuell veranlagte Walther versuchte sich in der Musik mit Kompositionen und der kränkelnde Wolfgang, Dr. jur., als Dichter und als Diplomat -, scheiterten aber beruflich. Ihr großes Verdienst bleibt, das Erbe Goethes, seine Sammlungen, seine Häuser, seine Handschriften geschlossen bewahrt zu haben. Durch Walthers Testament (1885) wurde die Grundlage für das Goethe-Nationalmuseum und die Goethe-Gesellschaft gelegt. Die Autorin schreibt kenntnis- und faktenreich, anhand auch bisher unbekannter Quellen, dabei anschaulich und spannend.